Sparen rund um´s Auto
Das Auto ist ein großer Kostenfaktor, allerdings ist es auch ziemlich hilfreich im Alltag. Während die einen das Auto schon aus beruflichen Gründen dringend brauchen, möchten andere einfach nicht auf Bequemlichkeit, Flexibilität und ihre gesamte Mobilität verzichten. Aber auch beim Auto lässt sich einiges Sparen, wenn man die richtigen Tricks kennt.
Beim Autokauf fängt es schon an – Finanzierung mit Grips
Das Auto anzuschaffen, ist schon ein wichtiger Kostenfaktor. Zwar sind insgesamt 46 Millionen Fahrzeuge in Deutschland angemeldet, aber mit den Neuwagenkäufen hapert es etwas – weshalb Autohersteller jetzt massiv versuchen, die Kauflust beim Autofahrer anzukurbeln. Finanzierungen mit null Prozent Zinsen sind kein Problem mehr, denn Autohersteller und –händler wissen, dass der Wettbewerb nicht schläft. Bevor man sich für die Autofinanzierung entscheidet, sollte man das vermeintlich attraktive Angebot aber unbedingt auf Herz und Nieren prüfen. Dazu gehört auch die Prüfung der Finanzierung beim Händler. Es klingt schon verlockend, mit null Prozent zu finanzieren und den Wagen sofort in einem Rundumschlag zu kaufen und den Kredit abzuwickeln. Leider nimmt man sich so aber als Autokäufer die Möglichkeit, Rabatte oder Zugaben – wie besondere Felgen oder anderes Zubehör – auszuhandeln. Finanziert man bei einer anderen als der Händlerbank, muss man zwar Zinsen für den Autokredit zahlen, dafür gilt man beim Autohändler als Barzahler. Und die haben enormen Verhandlungsspielraum, der schon beim Barzahlungsrabatt anfängt. Wer sogar eine Direktbank für die Autofinanzierung mit berücksichtigt, kann unter Umständen besonders günstige Zinskonditionen für den Autokredit erwirken und auch noch Rabatte beim Autohändler heraushandeln. Auch die Inzahlungnahme von Altfahrzeugen lassen sich Autohändler oftmals indirekt bezahlen. Also lieber den alten Gebrauchten privat verkaufen und beim Autohändler mit allen Trümpfen in der Hand agieren.
Beim Sprit sparen
Die Benzinpreise steigen ständig und gerade vor Wochenenden und Feiertagen ist man unangenehm überrascht, wenn man die Anzeigetafeln der Tankstellen betrachtet. Aber die gute Nachricht: Man kann mit jedem Auto Sprit sparen und muss so auch seltener an die Tanksäule. Auch wenn es in der Fahrschule ein Thema ist – spritsparendes Fahren legt man schnell ab, wenn man selbst im Auto unterwegs ist. Vorausschauendes Fahren – jeder kennt das aus der Theorie. In der Praxis wird es aber leider wenig umgesetzt, obwohl man durch vorausschauendes Fahren sage und schreibe 20 Prozent an Benzinkosten einsparen kann. „Mitschwimmen im Verkehrsfluss“ nennen Experten das, was in der Praxis bedeutet, schon frühzeitig auf Ampelphasenwechsel, Bremsverhalten des vorausfahrenden Fahrzeugs und auch Berücksichtigung von rechts-vor-Links-Situationen zu achten. Mit anderen Worten: Starke Beschleunigungsvorgänge und spontane Bremsmanöver fressen richtig viel Treibstoff. Wer vorausschauend fährt, kann so den Schwung, den das Fahrzeug hat, bis zu roten Ampeln, Stoppphasen oder anhaltenden Fahrzeugen im vorhergehenden Verkehr ausnutzen.
Und so unsportlich es für den einen oder anderen auch erscheint – in niedrigen Drehzahlen mit dem Auto unterwegs zu sein, schont die Umwelt und den eigenen Geldbeutel. Das heißt, man sollte nicht schaltfaul sein, sondern frühzeitig in einen höheren Gang schalten. Das Beschleunigen soll man nach Experten dann auch so angehen, dass man sofort nach dem Anfahren schon in den nächsthöheren Gang schaltet. So lässt sich der Motor effektiv und benzinsparend nutzen.
Den Motor immer bei längerem Halt ausschalten – gern macht man das nicht, aber der Tankinhalt reicht durch solches Verhalten einige Kilometer länger. Dass der Kavalierstart nicht nur total out, sondern auch noch ein enormer Benzinfresser ist, sollte man sich auch beim kribbelnden Gasfuß vor Augen halten. Das gilt auch auf Autobahnen. Spitzengeschwindigkeiten auf der Autobahn lassen die Tanknadel rapide herunterfallen. Wer deutlich unter der möglichen Spitzengeschwindigkeit fährt, ist einfach preiswerter unterwegs – und besonders Vielfahrer können so richtig viel Geld sparen.
Den Wagen so weit wie möglich entlasten heißt, nicht nur Gerümpel wie den nicht benötigten Dachgepäckträger und unnötigen Ballast in Form von Gepäck auszuräumen, sondern auch, die Klimaanlage und die Sitzheizung sowie andere Energiefresser so häufig wie möglich ausgeschaltet zulassen, denn alle erhöhen den Benzinverbrauch. Und auch der Reifendruck muss stimmen. Schon ein um 0,2 bar erhöhter Reifendruck lässt den Benzinverbrauch spürbar zurückgehen.
Autoversicherung – Vorsicht: billig ist nicht gleich preiswert
Die Autoversicherer sind in den letzten Jahren in einen harten Preiskampf um Kunden gegangen. Die meisten Anbieter werben ihre Kunden praktisch nur noch über die Preisschiene. Für Autofahrer ist es aber nicht unbedingt die preiswerteste Lösung, wenn sie sich für eine vermeintlich billige Versicherung entscheiden.
Günstig ist es für Autofahrer fast immer, wenn sie sich für eine Direktversicherung entscheiden. Das sind Versicherungen, die auf eine große Verwaltung und niedergelassene Ladenlokale sowie einen Außendienst weitgehend verzichten, die dafür aber die Einsparungen in den Verwaltungskosten an die Versicherungsnehmer weitergeben. Wer sich als Autofahrer nicht scheut, den Versicherungsantrag selbst auszufüllen und bei einem Unfall allein, also ohne helfenden Außendienstler, mit der Versicherung zu korrespondieren, kann so ohne von Leistungen bares Geld einsparen.
Vorsicht aber vor vermeintlich billigen Versicherungen, die scheinbar billig sind, die aber ihre Versicherungen nur als Basis- bzw. Grundtarif policieren. Bei diesen Versicherungen zahlt der Autofahrer im Schadenfall immer drauf, obwohl er weniger Beiträge bezahlt. Die Kosten treten dann auf, wenn die Versicherung aufgrund der abgespeckten Leistungen, die letztlich der Grund für den billigeren Beitrag sind, weniger leistet als die teureren Kollegen. Der ADAC empfiehlt beispielsweise eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro für den Autofahrer – und bei einem selbstverursachten größeren Unfall ist das auch ein sicheres Polster. Billigversicherer reduzieren die Versicherungssumme und das kann für den Autofahrer im Fall eines großen Schadens ein ebenso großes Problem werden.
Viele Billigversicherer haben als Passus in ihrer Police auch die sogenannte „Einrede der groben Fahrlässigkeit“ als Pragraphen eingeschlossen. Das kann für den versicherten Autofahrer heißen, dass ihm das Überfahren einer roten Ampel mit Unfallfolge als grobe Fahrlässigkeit und somit nicht versichertes Risiko deklariert wird und er damit trotz Vollkaskoversicherung den Schaden am eigenen Fahrzeug nicht ersetzt bekommt.
Auch beim Rabattschutz stellen sich Billigversicherer häufig quer. Während die meisten Versicherer für langjährig unfallfrei fahrende Versicherungsnehmer bei einem selbstverursachten Unfall beide Augen zudrücken und ihn nicht sofort in der Schadenfreiheitsklasse nach oben stufen, sind Billigversicherer hier hart und stufen beim kleinsten gemeldeten Schaden in der Haftpflicht sofort hoch – und das möglicherweise nicht nur um eine Stufe.
Wer bei der Versicherung günstig abgesichert sein will und trotzdem alle Leistungen im sinnvollen Umfang haben möchte, kann sich beim ADAC oder anderen Beratungsstellen oder auch eigenständig im Versicherungsvergleich auf Online-Portalen informieren, welcher Versicherer preiswert ist, einen aber im Schadenfall nicht im Regen stehen lässt.
Foto: Juergen Faelchle - Fotolia.com
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