Online-Apotheken machen Medikamente billiger


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Seit 2004 ist die Preisbindung für apothekenpflichtige, rezeptfreie Medikamente in der EU aufgehoben. So können bis zu 60 % Preisnachlass für ein Heilmittel erzielt werden im Vergleich zum Pharmazeuten an der Ecke. Grund genug, sich mit den Vor- und Nachteilen von Versand-Apotheken zu beschäftigen.

Potenzmittel im Spam-Ordner

Als vorrangiger Nachteil von Versand-Apotheken muss der Spam-Versand angesehen werden, der im Zuge mit dem erhöhten Aufkommen von Online-Apotheken auffällig wurde. Wohl schon jeder hat unerwünschte Werbung erhalten, die ein berühmtes Potenzmittel zum Schleuderpreis anbietet. Leider wird man mit den so offerierten Mitteln nicht potenter. Der Rechner nimmt Schaden an Viren, die mit den E-Mails ins Haus kommen. Leidtragende sind alle Online-Apotheken, die sich um einen seriösen Handel bemühen. Dabei kann sich der chronisch kranke Mensch oder derjenige, der wiederholt auf Mittel angewiesen ist, die nicht der Verschreibungspflicht unterliegen, erfolgreich günstigere Medikamente beschaffen.Um sicher zu sein, dass das bestellte Pharmazeutikum den strengen Vorschriften der EU standhält, ist es empfehlenswert, nur in deutschen Versand-Apotheken zu bestellen oder solchen, die aus dem EU-Ausland liefern. Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hat zudem eine Liste der vertrauenswürdigen Online-Apotheken zusammengestellt. Vor der ersten Bestellung solltest du einen Blick auf die Aufstellung werfen, ob deine Versand-Apotheke dort genannt ist.

Verschwiegenheit im Internet und Medikamenten-Information

Der Schutz personenbezogener Daten im Zusammenhang mit gesundheitlichen Problemen ist in Deutschland hoch angesiedelt. Leider kann die Vor-Ort-Apotheke diesen Standard oft nur schlecht bedienen, wenn du neben deinem Nachbarn stehend deine gesundheitlichen Probleme schildern sollst. Anders im Internet. Hier bleiben deine Beschwerden ein Geheimnis zwischen dir und deinem Apotheker. Obwohl viele anderer Meinung sind, kommt es nämlich auch im Internet zu einer persönlichen Empfehlung: Per E-Mail oder Telefon bieten auch Versand-Apotheken die individuelle Beratung an.Anders als die Präsenzapotheke kann sich der Patient bei vielen Anbietern sogar selbst danach erkundigen, ob es zu Wechselwirkungen kommt, wenn mehrere Mittel gleichzeitig eingenommen werden. Detaillierte Informationen über das Medikament der Wahl stehen schon zur Verfügung, bevor du das Mittel in Händen hältst. Viele lesen erst auf dem Beipackzettel, dass sich manche Inhaltsstoffe mit denen anderer Arzneien nicht vertragen – dann ist das Geld leider bereits ausgegeben.

Rezeptgebühr im Internet

Verschreibungspflichtige Medikamente unterliegen auch im Internet der Zuzahlung. Zur Bestellung des rezeptpflichtigen Medikaments ist auch die Online-Apotheke verpflichtet, die Vorlage zu verlangen. Dafür muss das Rezept an den Händler geschickt werden. E-Mail oder Fax erfüllen den Zweck leider nicht. Manche Versandapotheke kommt dir finanziell entgegen, indem das Porto angerechnet wird.Viele Online-Apotheken rechnen die anfallende Rezeptgebühr direkt mit der Krankenkasse ab, andere verlangen von dir die volle Kostenübernahme in Vorleistung und du musst dir selbst deine Auslage von der Krankenversicherung erstatten lassen.

Kostenersparnis in jedem Fall?

Trotz der mitunter deutlich geringeren Preise, die Online-Apotheken bieten muss eines immer bedacht werden: Es addieren sich zum angegebenen Preis noch Versandkosten hinzu. Erst wenn die Gesamtsumme inklusive Versand günstiger ist, als der Kauf vor Ort, ist der Kauf in der Online-Apotheke ein Schnäppchen. So sind Sammelbestellungen lohnenswerter, als ein einziges Schnupfenmittel zu bestellen.Eher als Kostenfalle sind natürlich alle Online-Apotheken zu zählen, die sich als schwarze Schafe entpuppen. Auch im Medikamentenhandel ist darauf zu achten, dass der Shop seriös ist. Dazu zählen Gütesiegel, wie die von Trusted Shops oder die Erwähnung im Register der DIMDI.